Döhren, Christof schrieb am 25.11.2022 16:42:13
Interview mit Prof. Dr. Willy Kriz: Wie Gaming-Elemente Erfolg bringen

Spannender und sehr lesenswerter Beitrag, danke für's Teilen!

Die angesprochenen Beobachtungen haben wir glaube ich alle schon mal gemacht. Interessant finde ich die Aussage, dass Lernen mit "echten serious games und Planspielen" nicht vom Lebensalter abhinge. Das stimmt in dieser allgemeinen Form natürlich und es wäre falsch anzunehmen, dass diese Methoden nur für eine jüngere Zielgruppe geeignet seien. Aber die in der Interview-Frage angesprochenen Vorbehalte, sich überhaupt erstmal auf spielerische Lernelemente einzulassen, gibt es durchaus und meine Erfahrung ist, dass sie bei Jüngeren eher geringer sind.

Beispiel von einem Kunden von mir, mittelständisches Unternehmen, den Beschäftigten wird im Rahmen von freiwilligen Weiterbildungen ein typisches Unternehmensplanspiel angeboten, Ziele u.a. ein besseres Verständnis wirtschaftlicher Prozesse, Vermittlung von BWL-Basiswissen, unternehmerisches Denken. Und das seit Jahren erfolgreich mit begeistertem Feedback von Teilnehmern. Aber: So lange wir das Ding im Titel "Planspiel" genannt haben, hatten einige - und eben eher Ältere, die zuvor noch nicht mit Planspielen in Berührung gekommen waren - entweder selbst Vorbehalte oder hörten von Kollegen oder Vorgesetzten Vorbehalte der Art, da werde ausweislich des Seminartitels ja "nur gespielt", im Sinn von: es sei nichts "Ernstes", keine wirkliche "Arbeit", man könne sie nicht dafür freistellen. Ich habe der Personalabteilung daraufhin ggeraten, den das Wort "Planspiel" (nur) im Titel des Seminarangebots durch "Unternehmenssimulation" zu ersetzten (ansonsten wurde nichts geändert) und siehe da, es hat funktioniert.